Kleiner Köderpreis – große Wirkung: Kartoffeln

Hiermit möchte ich eine kleine Serie starten, mit dem Thema „Köder für das Karpfenangeln“.

Heute möchte ich mit einem absoluten Klassiker beim Karpfenangeln beginnen. Diesmal geht es nämlich um die Kartoffel. Klar wurde dazu schon viel geschrieben; ich glaube aber auch genauso viel von dem Kollektiv der Karpfenangler wieder vergessen. Also warum nicht noch einmal daran erinnern oder ein paar Worte darüber verlieren.

Die gute alte Kartoffel

Beginnen wir mit der Kartoffel. Früher war die Kartoffel ein beliebter Köder auf Karpfen. War sie doch schon damals vor dem Boilie relativ selektiv, um Karpfen zu fangen. Angeboten am Haar auch heute noch ein toller und auch sehr preiswerter Köder, um schöne Karpfen zu überlisten. 

Wie lässt sich das nun realisieren. Gut funktioniert es einfach, ein normales Karpfenvorfach mit Haar zu binden. Hier lässt man einfach das Haar ein wenig länger ausfallen. Ich fische Kartoffeln auch gerne am „Stiff -D-Rig“ einfach mit ein bisschen Zahnseide an das „D“ gebunden. Das funktioniert auch tadellos. Analog dazu wird die Kartoffel einfach auf das Haar vom Karpfenvorfach gezogen und mit einem etwas größeren Stopper fixiert. Hier bietet sich ein kleines Stück Grashalm oder ein Stöckchen an. So schneidet es beim Wurf weniger ein und die Kartoffel hält deutlich besser. Mit dieser Art kann man mit dem uralten Köder Kartoffel doch auch bei beachtlichen Wurfweiten noch arbeiten. Und ist es nicht oft das Bestreben sich ein wenig von den anderen Anglern abzusetzen? Vor allem dann, wenn das Gewässer stark befischt wird. Pure Kartoffel fischt wahrscheinlich niemand am See.

Jetzt geht’s es um die Frage, welche Kartoffel eignet sich? Es bietet sich zum einen an, hartkochende Kartoffeln in einem kleinen Kaliber zu wählen. Diese gibt es fast immer im Discounter der Wahl in praktischen 1 kg Paketen. Sind die Kartoffeln besorgt, werden Sie geschält und gekocht. Ich denke, schälen ist sinnvoll, damit sich die Kartoffeln farblich besser vom Gewässergrund abheben. Zum anderen erhoffe ich es mir, dass mehr Geruchstoffe in das Wasser übergehen. Falls man aber einen unauffälligen Köder bevorzugt, lässt man sie ungeschält. Nun werden die Kartoffeln gekocht. Bei den kleinen Größen gute 5 Minuten. Sie sollten noch gut fest sein aber halt nicht mehr komplett hart. Während des Kochens kann ich meine Köder nun noch modifizieren. Will man farbige Köder, kann man mit etwas Lebensmittelfarbe experimentieren. Man kann auch Vanillin-Zucker dazu geben oder andere Aromen. Es muss ja nicht gleich das teure Flavour aus dem Angelladen sein. Backaroma aus dem Supermarkt erfüllt seinen Zweck absolut. Gerne nehme ich Butter-Vanillin-Aroma aus den kleinen Glasfläschchen. Maggi Würze funktioniert auch hervorragend oder Curry-Pulver und andere Gewürze. Ihr seht, ich könnte hier ewig weiter Aufzählen. Wichtiger ist, selbst zu experimentieren. Die Möglichkeiten sind hier fast unendlich.

Will man sich einen Vorrat an Kartoffel-Ködern anlegen, ist es eine Möglichkeit, diese direkt nach dem Kochen in Schraubgläser zu füllen. Jetzt nur noch aufgekochtes Salzwasser (je 1l Wasser 2 EL Salz, hier auch gerne Aromen) einfüllen, abkühlen lassen und fertig. So hält sich das ganze sehr lange und kann entspannt mit ans Wasser genommen werden. Es ist sogar meiner Erfahrung nach gut, wenn die Kartoffeln im Glas etwas nachgären. Dies erhöht die Attraktivität meiner Meinung nach noch um einiges. Ein Hinweis zum Schluss: Je länger die Köder im Glas sind, desto weicher werden Sie im Laufe der Zeit. Dies sollte man einkalkulieren, wenn man die Köder lange lagern möchte. Sprich: weniger bzw. noch kürzer zu Beginn kochen.

Als letztes möchte ich noch einen Trick für ein tolles Grundfutter verraten. Einfach dem Grundfutter ein paar  sehr weich gekochte mehlige Kartoffeln hinzufügen. Funktioniert hervorragend!