Warum Angeln?

Diese Frage habe ich mir auch schon öfter in der Vergangenheit gestellt. Habe ich doch schon ohne Ende Zeit und auch Geld in dieses Hobby gepumpt. Was gibt mir dieses Hobby? Warum ist es das einzige Hobby, welches bei mir nie an Interesse verliert? Fragen, denen ich hier nachgehen möchte.

Ich denke, zum einen ist es der direkte Bezug zur Natur. Bei kaum einer anderen Aktivität in der Natur, wobei ich auch zur Jagd gehe und sehr gerne wandere, habe ich ein dermaßen intensives Erlebnis. Dieses Gefühl, morgens aus seinem Zelt auf das Wasser zu blicken, Nebelschwaden liegen über dem Wasser und alles ist absolut still. Jedes Mal ist dies für mich unglaublich intensiv. 

Auch ist die Interaktion mit dem Fischen beim Angeln einfach ein Zentraler Bestandteil. Man fängt einen Fisch, vielleicht auch einen wirklich alten, kommt dann ins grübeln, was dieser Fisch bereits in seinem Leben alles gesehen und erlebt hat. Es ist als junger Angler auch nicht unwahrscheinlich, einen Karpfen zu fangen, der um einiges älter ist als man selbst.

Warum das Angeln für mich aber wirklich einen so hohen Stellenwert hat, ist anderes zu begründen. Nichts bringt mich innerlich besser und nachhaltiger zur Ruhe. Eine Nacht am See, kaum geschlafen und doch unendlich erholt. Selbes gilt bereits bei einigen Stunden am Gewässer. Hier genau liegt, so denke ich, der Grund warum eigentlich Angeln. Mein perfekter Ausgleich ist gerade in stressigen Situationen im Leben für mich essenziell. Das Angeln hält mich geistig fit und gesund. Ich merke das auch sehr schnell, wenn ich eine Zeit nicht ans Wasser komme. Schnell werde ich unausgeglichen und leichter reizbar und auch deutlich weniger kognitiv leistungsfähig. Warum dies alles so ist, weiß ich nicht, ich möchte jetzt auch nicht ins esoterische abrutschen. Was ich damit sagen will, ist: Ich habe nun einmal meinen idealen Ausgleich gefunden. Damit, so denke ich, habe ich bereits ein großes Geschenk erhalten. Nun muss ich es nur weiter pflegen – mit mal mehr und mal weniger Zeit. Auch hier ist eins wichtig, wie bereits Paracelsus sagte: „Die Menge macht das Gift“.

Aber warum genau Karpfenangeln?

Tight Lines

Jens