Im zweiten Teil möchte ich mich nun einem weiteren Köder widmen, der durchaus bekannter und auch heute noch gebräuchlich ist: Mais – aber nicht der Hartmais, sondern einfacher Dosenmais aus dem Supermarkt.
Zugeben, Dosenmais ist für die Karpfenangelei eher ungeeignet. Man kann ihn weder vernünftig am Haar anbieten, noch ist er selektiv. Gut angelt man mit klassischen Partikeln (Hartmais, Weizen, Erbsen etc.) – wirklich selektiv ist aber auch das nicht. Kurzum, die schwierige Befestigung am Haar ist wohl das größte Problem.
Für mich hat der Dosenmais aber einen anderen Stellenwert in meiner Angelei, als nur ein Hakenköder zu sein. Vielmehr schätze ich die unglaubliche Lockwirkung des süßen, goldgelben Mais. Gelegentlich fische ich, vor allem bei Kurzsessions, mit einem Method-Feeder-System. Kurzum eine Festblei-Montage mit etwas Teig um das Blei geknetet. Es gibt dafür im Angelbedarf extra passende Bleie. Genau hier kommt nun der Dosenmains ins Spiel. Ich mische mir etwas Grundfutter an und füge je nachdem, eine halbe oder ganze Dose Mais dazu. Möchte ich es besonderes attraktiv, mische ich eine halbe Dose ganzen Mais und eine halbe dose pürierten Mais mit in mein Grundfutter. Dadurch wird der Geruch des Dosenmaises im Gewässer sehr effektiv freigesetzt.
Ein weiteres Einsatzgebiet ist der Stickmix. Auch hier wandert bei mir gerne etwas Dosenmais mit in den Stickmix. Zu beachten ist, um das PVA nicht aufzulösen, den Mais, ohne die Flüssigkeit aus der Dose hinzuzugeben oder zumindest etwas Vorsicht bei der Dosierung walten zu lassen.
Alles in allem ist also auch der Dosenmais in der modernen Karpfenangelei nicht unbrauchbar geworden. Zusammenfassend ist zu sagen, dass der Dosenmais eine eingeschränkte Verwendung mit sich bringt aber eine wirklich sehr gute Lockwirkung mitbringt. Probiert es einfach aus. Das Beste ist: man bekommt ihn fast immer und fast überall für einen wirklich schmalen Taler.